Herkunft und Geschichte
Die Echte Kamille, Matricaria chamomilla, ist eine der ältesten und beliebtesten Heilpflanzen Europas. Der Name «Matricaria» leitet sich vom lateinischen «matrix» (Gebärmutter) ab und verweist auf die traditionelle Anwendung bei Frauenbeschwerden.
In der Homöopathie entfaltet die Kamille ein ganz anderes Wirkspektrum als in der Kräutermedizin. Während der Kamillentee beruhigt, ist das homöopathische Chamomilla das Mittel für Zustände extremer Überempfindlichkeit und Reizbarkeit.
Typisches Erscheinungsbild
Der Chamomilla-Zustand ist geprägt von unerträglichen Schmerzen und extremer Reizbarkeit. Nichts kann den Patienten zufriedenstellen. Kinder wollen getragen werden, schreien aber auch dann weiter. Sie verlangen nach Dingen und werfen sie dann weg.
Charakteristisch ist die eine rote und eine blasse Wange – oft auf der Schmerzseite gerötet. Die Schmerzen werden als unverhältnismässig heftig empfunden, der Patient ist ausser sich. Trotz Hitze ist er kälteempfindlich und nicht durstig.
Wichtige Anwendungsgebiete
Modalitäten
Besserung durch
- Getragen werden
- Fahren im Auto
- Warmes, feuchtes Wetter
- Fasten
Verschlechterung durch
- Zorn und Ärger
- Wärme
- Abends und nachts (21 Uhr)
- Zahnung
- Kaffee
- Wind
Dosierung und Anwendung
Empfohlene Potenzen
Zahnungsbeschwerden: C30, 3 Globuli bei Bedarf, kann häufig wiederholt werden
Koliken: C30, 3 Globuli alle 15-30 Minuten bis Besserung
Wichtig: Chamomilla wirkt schnell bei passender Symptomatik. Die extreme Reizbarkeit ist das Hauptkriterium für die Mittelwahl.
Verwandte Mittel
Wichtiger Hinweis
Diese Informationen dienen der allgemeinen Bildung und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Bei ernsten oder anhaltenden Beschwerden konsultieren Sie bitte eine qualifizierte Fachperson.